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Center for Informatics: Modellprojekt: Schülerstudierende

Modellprojekt: Schülerstudierende in Informatik an der Universität Göttingen

Initiatoren und Betreuer des Projektes

Projektbeschreibung

Im Rahmen des von Prof. Dr. W. May und StDir. Prof. Dr. E. Modrow initiierten Projektes nehmen seit Wintersemester 2004/2005 Schüler und Schülerinnen des schulübergreifenden Leistungskurses in Informatik an den einführenden Vorlesungen "Informatik I" und "Informatik II" teil. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages erfolgte am 17.8. 2004 durch Hartmut Saager, Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium, und Prof. Dr. Reiner Kree, Vizepräsident der Universität Göttingen.

Das Projekt hat das Ziel, begabte und motivierte Schüler (neben einer späteren Studienzeitverkürzung) bereits vor dem Abitur an die Universität heranzuführen. Die erworbenen Leistungsnachweise sind mit ECTS-Leistungspunkten bewertet und können im nachfolgenden Studium (mit Haupt- oder Nebenfach Informatik) angerechnet werden.

Das Fach "Informatik" eignet sich hierzu besonders, da die Anfängervorlesungen nur relativ geringe Vorkenntnisse erfordern (da noch kein flächendeckender Schulunterricht in Informatik angeboten wird, können hier nicht, wie in vielen anderen Fächern, weitgehende Vorkenntnisse vorausgesetzt werden) und damit für interessierte Schüler geeignet sind. Umgekehrt ist das in den Vorlesungen angesprochene und geschulte abstrakte Denken auch zum tieferen Verständnis anderer Fächer im Unterricht nützlich.

Der bundesweit erste Modellversuch, Schüler im grösseren Rahmen an universitären Veranstaltungen teilnehmen zu lassen, wurde im Wintersemester 1998/99 an der Fakultät für Informatik der Universität Karlsruhe (TH) durchgeführt, und seitdem erfolgreich fortgesetzt. Hierbei können Schüler der umliegenden Gymnasien neben dem regulären Unterricht an Anfängervorlesungen in Informatik teilnehmen, eine inhaltliche oder zeitliche Abstimmung findet dabei jedoch nicht statt. In den folgenden Jahren wurden weitere ähnliche Modellversuche an weiteren Universitäten und in verschiedenen Fächern aufgenommen.

Das "Göttinger Modell" unterscheidet sich von den bisherigen Modellen dadurch, dass Schule und Studium enger verzahnt sind: der Leistungskurs und die Informatik-Anfängervorlesungen sind inhaltlich aufeinander abgestimmt.

Nach einer getrennten Vorlaufzeit (Leistungskurs: Ende August-Ende Oktober, Studierende: Mitte bis Ende Oktober) nehmen die Schüler während der Vorlesungszeit von November-Februar an den regulären universitären Veranstaltungen teil, wobei für sie der Umfang des Leistungskurses reduziert ist. In dieser Zeit werden im Leistungskurs und in der Vorlesung dieselben Themen behandelt, wobei die Ausgestaltung an die jeweilige Unterrichtsform angepasst ist. Für die teilnehmenden Schüler bedeutet dies, dass sie in dieser Zeit anstatt fünf nur zwei Wochenstunden im Leistungskurs unterrichtet werden, und an den vier Wochenstunden Vorlesung, zwei Wochenstunden Übung (in denen der in der Vorlesung vermittelte Stoff vertieft und angewendet wird und z.B. Beispiele vorgerechnet werden), sowie zwei Wochenstunden Tutorium (von Studierenden in höheren Semestern geleitete Kleingruppenübungen mit hohem Interaktionsanteil) teilnehmen, sowie die universitären Übungsaufgaben bearbeiten. Am Ende dieses "ersten Semesters" steht für die Schüler die reguläre Teilnahme an der studienbegleitenden Klausur in "Informatik I", in der der im späteren Studium anrechenbare Leistungsnachweis erworben wird.

Während der vorlesungsfreien Zeit von Mitte Februar bis Mitte April nehmen die Schüler am kompletten Leistungskursunterricht teil. Optional können sie einen weiteren Leistungsnachweis im "Allgemeinen Programmierkurs (C)" in einem Blockkurs im März/April erwerben.

Im "zweiten Semester" schliesst sich eine weitere parallele Phase nach demselben Muster von Ende April bis Mitte Juli an, die mit der Klausur in "Informatik II" abgeschlossen wird. Die Schüler können entweder die Klausur Ende Juli oder die Nachschreibeklausur Anfang Oktober mitschreiben. Aufgrund der Schulferien im Juli/August sowie der Abitur-Klassenfahrten im Oktober ist die Teilnehmerzahl im Sommer geringer.

Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses, die an diesem Projekt nicht teilnehmen, durchlaufen eine "normale" Leistungskursfolge.

Diese enge Koordination im "Göttinger Modell" beruht vor allem auf der speziellen Personalsituation: StDir. Prof. Dr. Eckart Modrow unterrichtet nicht nur am Max-Planck-Gymnasium (unter anderem auch den Informatik-Leistungskurs), sondern im Rahmen eines Lehrauftrages ebenfalls im Bereich Didaktik der Informatik im Lehramtsstudium an der Universität Göttingen. Weiterhin leitet er die VLIN (Virtuelle Lehrerweiterbildung Informatik in Niedersachsen), die ebenfalls eng mit dem Institut für Informatik zusammenarbeitet.

Durch Umstrukturierungen im schulischen Bereich (Stundenpläne) ist im WS06/07+SS07 die zeitliche Koordination nicht wie beabsichtigt möglich gewesen, so dass weniger Schüler am Projekt teilnahmen.

Teilnehmerstatistik
WS04/05 Info I 12 (LK12) + 4 (LK13)
SS05 C-Kurs    2 (LK12) + 1 (LK13)
SS05 Info II -
WS05/06 Info I 6
SS06 C-Kurs -
SS06 Info II 3
WS06/07 Info-I 3
SS07 C-Kurs 1
SS07 Info II 3
WS07/08 Info-I 11 (2 schulübergreifende Leistungskurse am MPG und FKG; THG: 6, FKG: 3, MPG: 2; Klausur: 9, davon 8 bestanden)
SS08 C-Kurs 2
SS08 Info II ?
usw.

Im ersten Semester nahmen im WS0405 Schüler der 12. und 13. Klasse des schulübergreifenden Informatik-Leistungskurses teil. Von den 4 Teilnehmern aus Klasse 13 im WS0405 nahm jeweils einer zum WS0506 ein Studium in Angewandter Informatik bzw. Wirtschaftsinformatik an der Universität Göttingen auf.

Im WS07/08 wurden erstmals zwei parallele Informatik-Leistungskurse eingerichtet, aus denen anfangs 11 Schüler der Klassenstufe 12 am Projekt teilgenommen haben; 9 haben an der Abschlussklausur teilgenommen.

Das Projekt wurde im WS0506 von der Sparkasse Göttingen finanziell unterstützt. Im WS07/08 wurde das Projekt mit Fördermitteln der Telekom-Stiftung unterstützt.

Dokumente

  • Folien der Informationsveranstaltung (Stand: Nov. 2007)

Links

Pressemitteilungen etc.